#omg 28.05.2021 (Archiv)
Blut verrät Drogen-Quelle
Den Dealern geht es nun an den Kragen: Über das Blut von Drogen-Opfern kann man herausfinden, woher die Drogen stammen.Das synthetisches Opioid Fentanyl, eigentlich ein Schmerzmittel, ist besonders in den USA auch eine beliebte Droge. Chemiker der Universität Amsterdam (UvA) haben nun in Zusammenarbeit mit der niederländischen Organisation für angewandte wissenschaftliche Forschung (TNO) gezeigt, dass es möglich ist, die Herkunft von Fentanyl durch die Analyse des Bluts von Anwendern zu bestimmen.
'Durch den Vergleich der Analyseergebnisse verschiedener Arzneimittelproben lässt sich sagen, woher eine Charge von Arzneimitteln stammt', erklärt UvA-Doktorandin Mirjam de Bruin-Hoegée. Das liege an bestimmtem chemischen Verunreinigungen in den Präparaten, die sich auf die angewandte Produktionsmethode beziehen. Allerdings war das bislang nur mit einer Probe der Arznei selbst möglich. Wenn also Fentanyl-Nutzer an einer Überdosis gestorben sind oder nur knapp gerettet worden konnten, aber keine weiteren Präparate mit sich führten, blieb die Herkunft des Mittels bislang unklar.
Das UvA-TNO-Team hat nun gezeigt, dass es grundsätzlich möglich ist, den Produktionsprozess und damit Ursprung des Arzneimittels aus dem Blut der Konsumenten zu bestimmen. Sie fanden heraus, welche der Verunreinigungen die besten Indikatoren für die Herkunft von Fentanyl sind und welche chemische Analysetechnik am besten geeignet ist, um diese nachzuweisen. Dafür wurden menschliche Lebermikrosomen genutzt. Diese Mikroorgane liefern ein repräsentatives Bild des Fentanyl-Stoffwechsels im menschlichen Körper. Der nächste Schritt ist die Untersuchung realer forensischer Proben, also des Bluts von Opfern einer Überdosis.
'Es ist ziemlich schwierig, Spuren von Drogen im Blut eines Menschen zu entdecken', so de Bruin-Hoegée. Mit dem Einsatz immer empfindlicherer Analysetechniken werde es jedoch möglich sein, nicht nur diese Spuren zu erkennen, sondern auch den Produktionsprozess des verwendeten Arzneimittels anhand von Stoffwechselprodukten und Verunreinigungen zu bestimmen. Dann könnte der Beschaffungsweg rekonstruiert und gegebenenfalls unterbrochen werden, um andere potenzielle Opfer zu schützen.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
#Drogen #Blut #Forschung
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Auch interessant!
Mit Corona kommen Drogen
Seit Jahren steigt der Drogenmissbrauch weltweit kontinuierlich an....
Facebook und die Drogen
Immer mehr können die Datensammler der digitalen Welt aus ihren Informationen herauslesen. Nun erkennt Fa...
Drogenscanner auf weite Entfernung
Ein neuartiger Laserscanner 'durchleuchtet' auch auf 50m Entfernung selbst größere Menschenmengen auf Dro...
Drogentest per Fingerabdruck
Intelligent Fingerprinting hat ein handliches Gerät entwickelt, das Drogen in Fingerabdrücken aufspüren u...
KO-Tropfen: Gefahr steigt
Die Verwendung von sogenannten K.o.-Tropfen (Date-Rape-Drogen), also Medikamenten, die dazu dienen, den W...
Drogen im Onlineshop
Der Drogenhandel wird aktiver, auch interaktiver. Immer mehr eCommerce im Drogenhandel sei zu verzeichnen...
Forum: Ihre Meinung dazu! Ins Forum dazu posten... |